Donnerstag, 29. Juli 2010
Moschusochsen geweckt
Weckt man dann noch zufällig einen Moschusochsenbullen aus seinem Abkühlungsschlaf auf einem Schneefeld aus, kann es sogar recht sportlich werden. Vielleicht glaubte er wir wären Artgenossen ? Zielstrebig hielt er jedenfalls auf uns zu. Ebenso zielstrebig hielten wir auf den Gipfel zu, doch weitaus zügiger als vorher. Er war ein Einzelgänger, den wußten wir nicht einzuschätzen. Der Gipfelanstieg schreckte ihn nicht ab und so fielen Picknick und Fotos für uns aus. Durch ein Täuschungsmanöver konnten wir bergabwärts dann doch entkommen.
Dienstag, 20. Juli 2010
Durch Nebel und Eisberge
Bei der Durchquerung des schmalen Inukavsaitsundes reist die Wolkendecke auf. Wir müssen den Kopf in den Nacken legen, um die Gipfel der 2000er zu sehen.
Im Karrat Isfjord stecken die meisten Eisberge im Nebel, nur ihre Gipfel ragen heraus - liegen wie entrückt in der Sonne. Die
Eisberge reihen sich dicht aneinander, aus der Entfernung sieht der Fjord unpassierbar aus. Schließlich stecken auch wir im Nebel. Mit Radar versuchen wir einen Mindestabstand von den Eisbergen einzuhalten, was nicht immer einfach ist, da einige sehr dicht zusammen liegen. Da man auf dem Radar durch die Abschattung nicht hinter die Eisberge sehen kann, gleicht die Sache einer Fahrt durchs Labyrinth ohne Plan. Ganz wohl ist uns nicht immer dabei, geben die Eisberge doch allerhand warnende Geräusche von sich, wie knistern, knallen bis hin zum Donnergrollen. Schließlich lichten sich Nebel und Eisberge und wir gelangen zu unserem Ankerplatz im Nugatsiaup tunua.
Nachdem ein aufdringlicher Growler mit dem Dinghy beiseite geschafft wurde, haben wir eine ruhige Nacht.
Mittwoch, 14. Juli 2010
Cafe Latte in der Sonne, Regen, Sturm
Das Ausbringen der schwimmfähigen Dyneema-Landleinen, die auf Rollen an Deck gefahren werden, geht glücklicherweise sehr schnell. Das einzige Problem ist das Finden eines ausreichend festen Felsens an Land.
Jetzt um Mittag nimmt der Wind allmählich ab. Zuvor hatten wir 2 Tage bei Umanaq geankert. Farbenfrohe Häuschen und moderne Gebäude, die am Fuße eines schroffen, 1175 m hohen Berges liegen. Dazwischen noch einige alte, traditionelle Torfhäuser, errichtet ca. 1920. Eines wurde noch bis 1982 bewohnt. Ruhig ist es im Ort, nur ganz wenige Autos für die paar Meter Straßen. Es gibt sogar ein Straßencafe, etwas ganz seltenes auf Grönland: Wir sitzen bei einem Cafe Latte in der warmen Sonne und geniessen den nun schon für uns gewohnten Anblick über den Hafen auf die prächtigen Eisberge ringsherum.
Samstag, 10. Juli 2010
Whirlpool
Freitag, 9. Juli 2010
Tor im Eis

Donnerstag, 8. Juli 2010
Greenland Days im Umanaq Fjord
Tagelang strahlend blauer Himmel und 24 Stunden Sonne! "Greenland Days" –
wie sie der englische Segler, Bergsteiger und Pionier Tilman schon in den
50-igern nannte. Wir nehmen uns reichlich Zeit, den Umanaq Fjord mit all
seinen Nebenfjorden kennen zu lernen. Die Seekarte weist in diesem Gebiet
viele weisse Flächen auf. Das heißt, es fehlen die Tiefenangaben. Um
mögliche Ankerplätze ausfindig zu machen, nehmen wir eine topographische
Karte von "saga maps" zu Hilfe. Auf dieser sind kleinste Buchten und
Landzungen besser erkenntlich, teils mit Ankersymbolen versehen. Wenn das
Ufer jedoch zu steil und tief abfällt, wir trotz unserer 120 m langen Kette
nicht den Anker werfen können, bietet sich mit etwas Glück auch manchmal die
Gelegenheit, direkt an den Felswänden längsseits zu gehen.
Zu dem Hauptort Umanaq mit knapp 1500 Einwohnern kommen noch 7 weitere
Siedlungen. Verstreut im weiteren Umkreis liegen diese paar Handvoll Häuser
auf kahlen Felsen, aber immer mit einer prächtigen Umgebung. Häufig sehen
wir an den Wochenenden Familien in ihren Booten, die auch schnell mal einen
Abstecher zu uns machen.
Die Pilzsaison hat begonnen. Auf einer unserer zahlreichen Wanderungen
entdecken wir in einem weiten Tal mit Bach und viel Vegetation eine Vielzahl
von Pilzen.
Da auf Grönland keine giftigen zu finden sind, ernten wir reichlich. Ihr
intensiver Duft lässt uns das Wasser im Mund zusammen laufen.